Microsoft Teams

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Meta-Informationen

Verfügbar auf dem Desktop (Computer), Tablet und dem Handy (Android und IOS)

Kostenlos nur eingeschränkt nutzbar, je nach Funktionen und TeilnehmerInnenumfang preislich gestaffelt

Bei reiner Teilnahme an einem Meeting keine Registrierung notwendig, ansonsten schon

In Deutsch verfügbar (mehrere Sprachen wählbar)

Datenschutzbestimmungen transparent, entspricht nicht der DSGVO (Server zwar in Europa, ein Zugriff der USA kann allerdings nicht ausgeschlossen werden; Speicherung von Daten)


Kurz Abstract

Microsoft Teams ist eine Online-Kommunikations- und Kollaborationsplattform, welche die Möglichkeit eines virtuellen Klassenzimmers bietet. Zudem ist es in das Office Paket „Microsoft 365 Education“ eingebunden. Der angelegte Lehr-/Lernraum ist mit einer Reihe nützlicher Funktionen ausgestattet. Lehrkräfte können synchrone sowie
asynchrone Lehrveranstaltungen anlegen und terminieren. Diese Durchführung wird ermöglicht durch die Teilnahme an Video- oder Sprachkonferenzen (ähnlich einem Telefongespräch) und durch die Kommunikation mittels Nachrichten, Einzel- oder Gruppenchats. Ebenfalls ist es möglich, dass Gruppenräume aus der Videokonferenz heraus erstellt
werden. Hier erfolgt die Zuteilung durch den Host. Diese Zuteilung kann zufällig oder strukturiert erfolgen. Es ist also eine Echtzeit- Interaktion der gesamten Klasse oder innerhalb einzelner Gruppen möglich.
Arbeitsmaterialien (Videos, Texte, PPP oder Ähnliches) können in separate Ordner hochgeladen werden. Diese können wiederum für einzelne Gruppen oder auch für das Kollektiv der Schülerschaft zugänglich gemacht werden. Präsentationen, Whiteboards oder andere Anwendungen sind über die Funktion „Bildschirm teilen“ für die Gruppe innerhalb des Raumes sichtbar zu machen. Auch SuS haben die Möglichkeit, Dateien hochzuladen oder ihren
Bildschirm zu teilen (je nach erteilten Freigaben des Hosts), was die Kollaboration vereinfacht. Hervorzuheben ist außerdem, dass in die Plattform bereits verschiedene Applikationen eingebettet sind, die einen abwechslungsreichen Unterricht ermöglichen. Hierzu zählen beispielsweise Abfrage- oder Kollaborationstools. Herausgestellt wird, dass bei der Nutzung der Plattform mit einem Smartphone oder anderen kleineren Endgeräten, die Benutzeroberfläche weiterhin funktional und übersichtlich gestaltet ist. Weniger genutzte Applikationen entfallen hier allerdings. Insgesamt kann eruiert werden, dass eine hohe Benutzerfreundlichkeit festzustellen ist.

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Erste Schritte und zentrale Funktionen

Um mit der Anmeldung bei Microsoft Teams starten zu können, muss zunächst geprüft werden, ob es sich um einen Account für eine Institution (z.B. Schule) handelt oder ob zunächst die kostenlose Version genutzt wird. Teams ist in institutioneller Umgebung oft in das Office 365 Paket eingebunden, weshalb die Anmeldung dann dort erfolgt und weitere Programme inkludiert.

Im Folgenden werden die Schritte für die Anmeldung bei der kostenlosen Version von Teams dargelegt, da kein kostenpflichtiger Zugang zu Demonstrationszwecken zur Verfügung steht.

  1. Aufrufen der Teams Log-In Website oder vorheriger Download der App . In dem Download-Bereich kann gewählt werden zwischen Desktop- oder Mobilgerätversion.
  2. Registrierung: Abgefragt werden E-Mail Adresse, Verwendungszweck (hier bei der kostenlosen Version “Arbeit” wählen, da ansonsten der Schul-/Universitätsaccount abgefragt wird) und Name (dieser muss nicht dem Klarnamen entsprechen).
  3. Ein Account wird erstellt.
  4. Anmeldung bei vorhandener Email-Adresse: E-Mail Adresse und Passwort eingeben.
  5. Es erscheint die Startoberfläche:
Willkommen bei Teams!

Zentrale Funktionen (Screenshots)

Unter dem Reiter “Aktivität” werden alle Benachrichtigungen, welche sich gesammelt haben, übersichtlich angezeigt.

Unter dem Reiter “Chat” werden Einzel-, Gruppen- oder ganze Teamchats verwaltet. Diese können über die “Suchen und Einladen von Personen” Funktion gestartet und zusammengestellt werden.

Unter dem Reiter “Besprechen” besteht die Möglichkeit virtuelle Sitzungen zu starten oder zu planen. Dies bildet die Kernfunktion von Teams. Eingeladene TeilnehmerInnen erhalten eine Einladung zu den Besprechungen.

Wird eine Sitzung ohne TeilnehmerInnen gestartet, wird dieses Fenster angezeigt und die Verteilungsart der Besprechungseinladung kann gewählt werden.

Das Besprechungsfenster bietet weitere Unterfunktionen, welche innerhalb der Besprechung variiert werden können.

Mit Klicken auf das Kamera- und/ oder Mikrofonsymbol in der mittig angezeigten Leiste (von links beginnend) kann die Kamera/das Mikrofon ein- oder ausgeschaltet werden. Das nächste Symbol ist für die Funktion der Bildschirmfreigabe zu verwenden. Ob SchülerInnen dies dürfen, kann der Host frei einstellen. Die drei Punkte erlauben weitere Einstellungsmöglichkeiten. Mit der Hand kann sich jede/r TeilnehmerIn der Besprechung melden. Die beiden darauffolgenden Symbole lassen einmal den Chat (Sprechblase) oder die TeilnehmerInnen (Personen) anzeigen. Das letzte Symbol (Hörer) kann die Besprechung beenden.

Zurück in der Startoberfläche kann mit dem untersten Reiter “Kalender” dargestellt werden, wann welche Besprechungen stattfinden. Diese lassen sich bei Planung oder Einladung zu einer Besprechung hier hinterlegen und erinnern an diese. Vom Kalender heraus besteht ebenfalls die Möglichkeit, Besprechungen anzulegen.

Exkurs: Microsoft 365 (beispielsweise als Education-Version)

Bei der Microsoft 365 Version (welche käuflich zu erwerben ist), ist Teams bereits fest verankert. Innerhalb von Schulen wurde während der Corona-Pandemie oft Microsoft 365 Education zur Verfügung gestellt, sodass die Anmeldung nicht mehr über Teams, sondern über Microsoft Office erfolgte. Dort erscheint dann linksstehende Ansicht. Auszuwählen ist aus verschiedensten Applikationen von Microsoft. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass über Teams mit einer Vielzahl an eingebundenen Apps von Drittanbietern während der Besprechungen gearbeitet werden kann. Dies bietet für den Unterrichtsbereich wesentliche Vorteile. Die Preisliste für Microsoft 365 Education ist nicht einsehbar. Hier wird die Kontaktaufnahme zu Microsoft empfolhlen.

Steht das umfassende Microsoft 365 Paket zur Verfügung, kann über den Reiter “Apps” (im rechtsstehenden Bild unten lila hinterlegt) nach weiteren Apps gesucht werden. Die gewünschten Apps können direkt aus Teams heraus gestartet und mit den SchülerInnen geteilt werden. Zur Verüfugung stehen hier allerdings nicht nur Apps für Unterrichtszwecke, sodass eine Selektierung im Vorfeld Sinn macht.

Einführungsvideo

Quelle: www.microsoft.com; Was ist Microsoft Teams?


Didaktische Einsatzmöglichkeiten

Die Einteilung nach Unterrichtsphasen, wie vom Lern-App-Index gewohnt, macht bei Teams wenig Sinn. Der Einsatz muss hier eher auf einer übergeordneten Ebene betrachtet werden. Teams kann alle multimedialen Kommunikationsformen abdecken und ist somit vielfältig nutzbar. Allerdings muss grundsätzlich berücksichtigt werden, dass der hier skizzierte Einsatz eher für ein virtuelles Klassenzimmer geeignet ist. In der Präsenzlehre ist der Einsatz wenig gewinnbringend. Für Flipped-Classroom-Modelle ist der Einsatz sicherlich lohnenswert.

Betrachtet man die didaktischen Potenzialkategorien von Medien -die diesen Lern-App-Index strukturieren- so zeigt sich, dass Teams fast all diese Potenziale entfalten kann.

Es kann also eher als eine Art Plattform gesehen werden, die es ermöglich, in unterschiedlichen Kommunikationsformen ein didaktisches Szenario zu ermöglichen, auch wenn sich nicht alle TeilnehmerInnen am gleichen Ort befinden. Orientiert an den oben gezeigten Kategorien sollen nachfolgend Beispiele aufgeführt werden. Zur Vertiefung der angeführten Beispiele sei auf die Übersichtsseite des Lern-App-Index verwiesen.

Bereitstellen und Austauschen von digitalen Dokumenten: Teams bietet die Möglichkeit, cloudbasierte Ordner zu erstellen. Die Zugriffsmöglichkeiten können hier ausgewählt werden (beispielsweise innerhalb eines Teams, einer Kleingruppe, für ausgewählte Personen oder als privater Ordner). Dies kann für Gruppenarbeiten durchaus hilfreich sein, um Dokumente untereinander auszutauschen oder sie für den ganzen Kurs verfügbar zu machen (Stichwort: Arbeitsblätter).

Visualisieren und Animieren: Grundsätzlich bietet die “Bildschirm teilen Funktion” die Möglichkeit, Inhalte für SchülerInnen sichtbar zu machen. Die eingebetteten Apps (beispielsweise das Whiteboard) ermöglichen es außerdem unkompliziert, Tafelbilder zu erstellen. Zudem bietet sich hier die Kombination mit weiterführenden Apps an. Klassisch wäre die Arbeit mit einer Power Point Präsentation, alternativ könnte aber auch MySimpleShow eingebunden werden, wo SchülerInnen selbst Videos erstellen oder die Lehrkraft Inhalte verarbeitet hat und es der Klasse präsentiert.

Kommunizieren: Wie bereits erwähnt, ist die Kommunikation über Teams auf vielfältige Art und Weise möglich. Sie kann textbasiert (z.B. über den Chat), videobasiert (Videobesprechung) oder rein sprachlich (Besprechung ähnlich einem Telefonat) stattfinden. Außerdem ermöglicht Teams synchrone Arbeit, kann aber auch bei asynchroner Arbeit unterstützen, da es die Möglichkeit der Gruppenbesprechung bietet und Dateien herunter- bzw. hochgeladen und so ausgetauscht werden können.

Zusammenarbeiten/Kooperieren: Um den SchülerInnen in den Unterrichtsszenarien die Möglichkeit der besseren Zusammenarbeit zu bieten, ist der Einsatz von weiteren Tools ratsam. Es macht den Unterricht abwechslungsreich und motivierend, fixiert außerdem wichtige Beiträge. Je nach Inhalt stehen hier Plattformen wie Padlet oder Mural zur Verfügung, die von mehreren SchülerInnen gleichzeitig bearbeitet werden könnnen.

Strukturieren von Inhalten: Die Strukturierung kann zunächst in Teams selbst stattfinden, indem im programmeigenen Ordner Inhalte übersichtlich dargestellt werden. Desweiteren besteht auch hier die Möglichkeit, weitere Tools einzubinden. Mit Miro könnten Inhalte übersichtlich strukturiert werden. Zu Beginn der Unterrichtsstunde könnte das Miro Board via Teams gezeigt werden und so eine Wiederholung stattfinden oder an vorherige Inhalte angeknüpft werden. Mit CMAP können von einzelnen Gruppen Concept Maps erstellt werden, welche abschließend über Teams präsentiert werden.

Produzieren: Das Produzieren von Materialien erfolgt hier weitestgehend über Drittanbieterapps. Teams ermöglicht allerdings erst den Austausch der SchülerInnen untereinander und kann somit hier als Vermittlungsinstanz fungieren. Über die Gruppenraumfunktion, welche Teams bietet, ist es möglich, dass die Lehrkraft die SchülerInnen beim Produzieren von Videos, Collagen, Fotos etc. begleitet. Abschließend können erstellte Inhalte über die Teams Plattform visualisiert und zur Verfügung gestellt werden.

Lehrkräfte haben insgesamt die Möglichkeit, verschiedene Arbeitsblätter zu erstellen und diese in den vorgesehenen Ordnern bereitzustellen. Sie können im Vorfeld den Unterricht virtuell vorbereiten, indem in den eingebundenen Apps bereits Whiteboards, Quizabfragen, Bilder usw. angelegt werden, welche im eigentlichen Unterrichts nur noch via Link oder Bildschirm geteilt werden müssen.

Spielerisch lernen: Der Einsatz von verschiedenen Quizformaten kann den Unterricht abwechslungsreich gestalten. Mit der Vielzahl an Apps, welche Lernen und Spielen vereinen, werden SchülerInnen aktiviert und sind motiviert mitzuarbeiten. Kahoot! lässt sich für die Lehrkraft gut vorbereiten und kann mit verschiedenen Modi gespielt werden.

Testing und Assessment/Reflexion: Zu jedem Unterricht gehören auch Tests und Klausuren. Microsoft bietet das Um-/Abfragetool Forms an. Hier besteht die Möglichkeit, eine Testsituation zu schaffen. Es gibt die Möglichkeit offener und geschlossener Fragen, multiple choice und vieles mehr. Auch Reflexionsabfragen können hier durchgeführt werden. Forms stellt für den Host Statistiken zusammen, die geteilt werden können oder für die eigenen Unterlagen einbehalten werden. Forms könnte zudem als Unterrichtseinstieg genutzt werden, um Meinungsbilder abzufragen und einen IST-Status zu erfassen.

Abschließend sollen noch Kritikpunkte aufgegriffen weren, die der Arbeit von Gerrote et al. (2021) entnommen wurden, welche sich im Allgemeinen auf Online Unterricht an allgemeinbildenden Schulen bezieht und Herausforderungen und Gelingbedingungen aufzeigt. Es scheint sehr wahrscheinlich, dass diese Ergebnisse auch auf die den Online Unterricht mit der Plattform Teams zutreffen. Lehrpersonen müssen bei der Umstellung auf Online Unterricht oft ihren geplanten Unterricht auf die Unterrichtsplattform anpassen. Dies ist mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden. Auch sind deutlich unterschiedliche Strukturen in der Unterrichtsgestaltung- abhängig von den Lehrkräften- festzustellen. Dies bezieht sich hauptsächlich auf die hohe Frequenz an Wechseln zwischen synchronem und asynchronem Unterricht, Medien- und Unterrichtsmaterialverwendung, was mit unterschiedlichen Anforderungen an die SchülerInnen verbunden ist. Den SchülerInnen fehlt auch die soziale Interaktion mit ihren MitschülerInnen. Dies kann auch nicht durch Videokonferenzen ersetzt werden und fördert die- zu Corona Zeiten so oder so vorhandene- soziale Isolation und das damit einhergehende Einsamkeitsgefühl. Zurückzuführen ist dies darauf, dass Pausenzeiten in isoliertem Raum stattfinden und hier kein Austausch zustande kommt. Ebenfalls wird der Austausch mit den Lehrkräften bemängelt. Probleme werden nicht in dem Umfang thematisiert, wie es während der Präsenzlehre der Fall ist. Eine weitere zentrale Rolle nehmen die technischen Voraussetzungen ein. Stabile Internetverbindungen sowie funktionierende Endgeräte müssen vorhanden sein, ansonsten wird der Unterrichtsfluss womöglich gestört. Festgestellt wurde zudem, dass SchülerInnen, welche höhere Kompetenzen im Umgang mit Medien aufwiesen, von dem digitalen Bildungsangebot eher profitieren als Solche, die hier weniger kompetent sind. Auch eine hohe Motivation und der sichere Umgang mit selbstreguliertem Lernen wirken sich förderlich aus, können aber nicht vorausgesetzt werden. An die Grenzen stößt die Teams auch in bei dem Demonstrieren von praktischen Anteilen, besonders in beruflichen Ausbildungen. Dort war die Kameraeinstellung sehr mühsam und oft konnten die SchülerInnen nicht folgen. Die Datenschutzbeauftragen und auch die Medien diskutieren außerdem über den Datenschutz in Verbindung mit Teams. Dadurch, dass das Speichern der Daten auf europäischen Servern nicht sichergestellt werden kann und Daten eventuell in das Ausland transferiert werden, ist der Einsatz eigentlich nicht mit der Datenschutzgrundverordnung vereinbar.

Generell kann festgehalten werden, dass sich Teams als Unterrichtsmedium in vielerlei Hinsicht eignet. Es bestehen weitreichende Möglichkeiten in Bezug auf die Methodenvielfalt, ebenso bietet es Videokonferenzen in Echtzeit, auch die Vermittlung asynchroner Arbeitsaufträge kann getätigt werden. Es ermöglicht Arbeiten in allen Sozialformen und ist also auch hier flexibel. Arbeitsmaterialien können in sämtlichen Formen für unterschiedlichste Gruppen zur Verfügung gestellt werden. Ein gewisses Maß an Interaktion von Lehrkräften und SchülerInnen sowie SchülerInnen untereinander, was für den Kontext Schule essentiell ist, wird ebenfalls beibehalten. Durch die verschiedenen Kommunikationswege kann diese Plattform auch für organisatorische Belange genutzt werden, da beliebig viele Nutzer erreicht werden können. Der Blick auf die Kompetenzen der Lehrkräfte, der SchülerInnen und auch die Datenschutzbestimmungen der jeweiligen Schule sollten allerdings nicht vernachlässigt werden!

Quelle: Garrote, A.; Neuenschwander, M. P.; Hofmann, J.; Mayland, C.; Niederbacher, E.; Prieth, V.; Rösti, I. (2021): Fernunterricht während der Coronavirus-Pandemie. Analyse von Herausforderungen und Gelingensbedingungen. Fachhochschule Nordwestschweiz. Pädagogische Hochschule. Online verfügbar unter: https://irf.fhnw.ch/bitstream/handle/11654/32306/Schlussbericht_Fernu
nterricht_def.pdf?sequence=1&isAllowed=y [Letzter Zugriff: 14.02.2022].